Regattayacht "Pinnacle"
ein Boot der Micro-Magic-Klasse
Technische Daten:Länge: 530 mm Breite: 180 mm
Masthöhe: 760 mm
Gesamthöhe: 980 mm
Segelfläche: 1450 cm²
Verdrängung: 890 g
Im Frühjahr 2002 habe ich in der Zeitschrift "Schiffsmodell" immer wieder Berichte über die Micro-Magic gelesen. Neben den Tuningmaßnahmen wurde unter anderem auch erwähnt, dass es mittlerweile eine kleine Szene gibt, die mit diesem Boot Regatten segelt. Durch Zufall bin ich auf die Homepage dieser Gruppe gestoßen und stellte fest, dass ganz in meiner Nähe gesegelt wird. So nahm ich also Kontakt zu den Micro-Magic-Seglern auf und kaufte mir kurzentschlossen den Baukasten.
Der Bau
Hierzu gibt es nicht so viel zu sagen, da sich der Bauaufwand in einem überschaubaren Rahmen hält. Gemütliche Bastelabende von 2-3 Stunden, und das Modell ist innerhalb von 2 Wochen fahrbereit. Das aufwendigste Teil ist die Mast- und Kieltasche mit dem RC-Brettchen. Ein kleines Problem war die Verklebung von Rumpf und Deck, da das Deck ein klein wenig zu kurz war. Ich habe es daher am Heck bündig verklebt und von innen mit einem Stück ABS hinterfüttert. Verklebt habe ich das Deck im Bereich von Bug, Heck, Ruderkoker und Mast-/Kieltasche mit Stabilit-Express. Nach der Trocknung des Klebstoffs, habe ich Rumpf und Deck an den Seiten mit Sekundenkleber verklebt. Das ging insgesamt absolut problemlos und war auf Anhieb dicht.
In meinem Falle kam noch eine Lackierung hinzu, welche ich jedoch im Dezember 2003 entsprechend den Fotos überarbeitet habe. Das Unterwasserschiff mit Ruder und Kielschwert ist ultramarinblau, Überwasserschiff, Deck, Kajüte und Kielbombe sind rapsgelb. Der Antirutschbelag besteht aus blauer DC-Fix-Folie, die Buchstaben des Namenszuges sowie die "Bugzier" sind aus blauer Plotterfolie von Hand ausgeschnitten. Das ganze harmoniert recht gut mit den inzwischen gelben Segeln. Ich finde, dass sie durch die Änderung nun etwas "erwachsener" und stimmiger wirkt.
Diesmal bin ich bei der Lackierung auch neue Wege gegangen, und habe den Rumpf aus der Sprühdose lackiert. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Außerdem geht es wesentlich schneller. Das Unterwasserschiff war durch den Sprühnebel anfangs jedoch recht rauh. Ich habe sehr lange gezögert, bis ich mich getraut habe diese rauhe Oberfläche zunächst mit feinem Schleifpapier und anschließend mit einer speziellen Polierschleifpaste zu bearbeiten. Inzwischen ist das Unterwasserschiff absolut glatt.
Verbesserungsmöglichkeiten
Mittlerweile ist das kleine Boot unermüdlich im Einsatz und so habe ich, neben den optischen Veränderungen, auch einige technische Änderungen durchgeführt welche ich hier stichwortartig widergeben möchte:
- Bereits beim Bau habe ich Mast und Bäume aus entsprechendem Kohlefaserrohr hergestellt. Das Rigg wird dadurch insgesamt steifer und lässt sich besser trimmen.
- Das Focksegel bekam eine Dirk, um es bauchiger trimmen zu können. Insbesondere bei schwachem Wind ein großer Vorteil, das Boot springt schneller an.
- Als Umlenkblöcke im Inneren, besorgte ich mir zwei Doppelblöcke von KDH. Einer wurde direkt auf dem langen Servoarm montiert, der andere anstelle der Ringösen auf dem Servobrettchen.
- Weiterhin habe ich am Heckspiegel eine scharfe Abrisskante hergestellt. Dazu habe ich zunächst einen Streifen ABS angeklebt und dann anchließend alles sauber verspachtelt und geschliffen.
- Der Kiel wurde um ca. 5mm nach hinten versetzt, damit fährt das Boot etwas ruhiger
Die wichtigste Änderung war der nachträgliche Einbau von kleineren RC-Komponenten und einem kleinen 600 mAH NiMH-Akku. Dadurch konnte ich das Gesamtgewicht um rund 150 Gramm reduzieren. Bei der Gelegenheit habe ich auch ein drittes Servo für die Fockspalttrimmung eingebaut. Dadurch lässt sich das Boot etwas besser auf unterschiedliche Windverhältnisse einstellen.
Weiterhin habe ich eine neue Niederholerkonstruktion angebracht. Sie besteht im wesentlichen aus einem Alu-Spannschloß (gibt es bei Conrad). Die eine Seite wurde dabei mit einem Aluröhrchen verlängert und direkt im ausgehöhlten Großbaum befestigt. Mit diesem Niederholer kann der Großbaum nun gezielt angehoben und die Verwindung des Großsegels besser eingestellt werden.
Segeln mit der Micro Magic
Inzwischen hat meine "Pinnacle" an vielen kleineren Regatten teilgenommen und sie war im Herbst 2003 sogar bei der 1. offenen holländischen MM-Meisterschaft mit dabei, wo ich mit ihr immerhin einen 12. Platz ersegeln konnte
Das Boot ist ein ausgezeichneter Leichtwindsegler und setzt den kleinsten Windhauch bereits in beachtliche Geschwindigkeit um. In Böen luvt es allerdings auch sehr schnell an, so dass man das Boot mit großer Aufmerksamkeit segeln sollte. Es verträgt aber auch eine ganze Menge Wind, wie es Thomas Dreyer im Herbst 2002 mit seinem H²O-Floh bewiesen hat.
Das schönste an dem Boot ist aber der unkomplizierte Transport. Es ist praktisch immer betriebsbereit. Akku rein, das ganze Boot wie es ist in den Kofferraum und ab an den See. Kein langwieriges Auf- und Abtakeln. Sender und Empfänger einschalten und ab geht´s.
Kurz: "MM segeln macht Spaß!"